Künzelsau 1945, Adolf Würth gründet einen Schraubengroßhandel. 1954 übernimmt sein Sohn Reinhold das Geschäft, erweitert es kontinuierlich. Er macht es zum Weltkonzern, der auch 2019 weiter wächst. Dabei ist eines über all die Jahre, die Jahrzehnte geblieben: die Familie. Die Basis. Würth in Künzelsau: Das war und das ist der rote Faden des Unternehmens – und wird es auch in Zukunft bleiben.
Wachstum bei Würth
Zugegeben: Von außen betrachtet hat Würth 2018 mit Würth 1945 oder auch 1954 nicht mehr viel gemein. Allein schon die Gebäude: Reichte am Anfang noch die Künzelsauer Schlossmühle, so nimmt das Unternehmen am Stammsitz heute 465.000 Quadratmeter Fläche ein. Und hat Standorte in aller Welt – Schweden, Spanien, Südkorea, in insgesamt rund 80 Ländern. Dann die Mitarbeiterzahl: von zwei auf 77.000, eine Steigerung von 3.850.000 Prozent. Zum Konzern von heute zählen über 400 Gesellschaften. Sie bedienen entweder das Kerngeschäft, den Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial, oder sind als Allied Companies in verwandten Geschäftsfeldern unterwegs – vom Elektrogroßhandel bis hin zur Finanzdienstleistung. Und so ist es kein Wunder, dass die Geschäftszahlen kontinuierlich gestiegen sind, 2018 war wieder ein Rekordjahr, und diese Tendenz soll bleiben.
Eine Frage der Haltung
Wie schafft man es, eine solche Entwicklung stetig voranzutreiben? Über Jahrzehnte? Immer den Überblick zu behalten? Einer Linie treu zu bleiben? Sich nicht zu verlieren in unterschiedlichen Interessen, in zu großem Ehrgeiz, in Diskussionen um den richtigen Weg? Die Antwort darauf ist der rote Faden, der sich durch die Firmengeschichte zieht – und der vielleicht eher ein roter Strang ist, an dem alle gemeinsam ziehen: Das Geheimnis des Erfolgs ist Kontinuität, maßgeblich erreicht durch die Struktur als Familienunternehmen, mit einer starken Führung und einer gemeinsamen Haltung.
Natürlich sind nicht immer alle einer Meinung, auch nicht alle, die Würth heißen. Natürlich gibt es Diskussionen, muss es geben. Aber die Interessen, etabliert und gelebt seit Jahrzehnten von Reinhold Würth, sind immer klar gewesen: Es geht um das gemeinsame Schaffen. Es geht nicht um schnellen Gewinn, sondern um Langfristigkeit. Um Wachsen auf Dauer. Um Wachsen mit Verantwortung. Um Wachsen auch außerhalb des Geschäftsbetriebs, auf anderen Ebenen, in Kultur, Sport, Sozialem: für die Region, für die Gesellschaft, für die Menschen.
Die nächsten Generationen
Und so soll es weitergehen, das liegt Reinhold Würth am Herzen. Schon in den 1980er-Jahren – das Unternehmen hatte längst Weltformat, er war selbst etwas über fünfzig – hat er formaljuristisch alles geregelt. Ob und wie seine Familie einsteigen würde, konnte er zu dieser Zeit noch nicht wissen. Er hat deshalb das Vermögen in Familienstiftungen eingebracht, damit sein Lebenswerk auf Dauer erhalten bleibt – zur Sicherheit für das Unternehmen, für die Familie, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Nun, die Zeit hat gezeigt: Die Familie ist eingestiegen und heute mit so vielen Mitgliedern im Unternehmen präsent wie nie zuvor. Reinhold Würth kommt noch immer fast täglich ins Haus. Seine Tochter Bettina hat sich früh für das Unternehmen entschieden, seit 2006 ist sie Vorsitzende des Beirats der Würth-Gruppe. Und mittlerweile hat auch die vierte Würth Generation mehr Verantwortung übernommen: seit 1. Januar 2019 Benjamin Würth als Mitglied des Stiftungsaufsichtsrats und Sebastian Würth als Mitglied des Beirats der Würth-Gruppe. Maria Würth gehört schon seit einiger Zeit zum Kunstbeirat. Und so wird die Familie Würth auch in Zukunft präsent sein – im Geschäftlichen, aber auch in den anderen Bereichen, die Reinhold Würth so wichtig sind.
Bekenntnis zu Hohenlohe
Mit dem neuen Umschlaglager direkt an der A6 im Gewerbepark Hohenlohe setzt das Unternehmen mit einem Investitionsvolumen von rund 73 Millionen Euro ein starkes Signal für seinen Heimat-Standort. Von hier aus bündelt Würth Bestellungen, sodass Kunden in Deutschland und ganz Europa genau eine Sendung erhalten. Wieder ein Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit – weniger Verpackung, weniger Füllmaterial, weniger Fahrten. Dabei beginnt die Logistikoptimierung schon beim Bestellvorgang, und zwar aus Kundensicht. Denn der Besteller kann entscheiden, ob er Positionen mit längeren Lieferzeiten separat erhalten will. Diese Erfüllung der Kundenwünsche gibt dem Servicegedanken bei Würth nochmals einen immensen Schub.
Was wiederum genau ins Bild passt: Würth ist ein Traditionsunternehmen mit Haltung. Mit Kontinuität. Mit einer starken Familie. Mit einem roten Faden.
Mehr aus dem Geschäftsbericht der Würth-Gruppe:
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