Sehr geehrte Damen und Herren,

Größe und Macht – darum hat sich 2019 in der öffentlichen Wahrnehmung vieles gedreht. Wer ist der Größte, der Schnellste, der Erste? Dass in diesem globalen Wettlauf keiner von uns als Erster durchs Ziel gehen kann, hat uns der weltweite Kampf gegen das Coronavirus mehr als bewusst gemacht.

 

Europa wurde kleiner, Handelskonflikte wurden größer. In der Politik scheinen die Diskussionen um Personalien die eigentliche Aufgabe zu ersetzen: Ideen und Lösungen zu entwickeln, um die drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Unser Planet denkt nicht in „Deutschland“ oder in Wirtschaftsregionen. Die Natur kennt keine Grenzen und respektiert keine Besitzansprüche. Die Erde gehört niemandem und damit uns allen. So haben wir mit der Globalisierung auch eine gemeinsame Aufgabe: Dafür zu sorgen, dass diese Welt für unsere Nachkommen lebenswert bleibt!

 

Finden wir sinnvolle, nachhaltige Antworten auf den Wandel, der sich uns in den neuen gesellschaftlichen, welt- und umweltpolitischen Fragestellungen zeigt! Nutzen wir dazu alle technischen und digitalen Möglichkeiten, die uns unsere Zeit schenkt! Niemals zuvor hatten wir so viel Auswahl. Lassen Sie uns neue Wege gehen! Wir bei Würth wollen über innovative, zukunftsfähige Lösungen sprechen. Und wir wollen sie verwirklichen.

 

Es ist die Überzeugung, etwas bewirken, etwas verändern zu können, die Sinn stiftet und die Frage nach dem „Warum“ beantwortet. Gerade in unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft, in dem Bewusstsein, eigentlich alles zu haben, drängt die Sinn-Frage wieder in den Vordergrund. Der schlichte Besitz schafft keine Befriedigung. Wachstums- und Innovationskraft entsteht nicht unter Druck. Dabei sein, gemeinsame Werte teilen, mitmachen, einen Beitrag leisten zu etwas Größerem, Wandel gestalten, darüber schaffen wir Motivation, können wir die Menschen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitnehmen auf neue Wege in eine nachhaltige Zukunft.

 

Fangen wir an

Würth stellt 2020 die ORSY®-Verpackungen um. Nur durch den Verzicht auf das kleine Sichtfenster aus Kunststofffolie sparen wir konzernweit jährlich 22,7 Tonnen Kunststofffolie ein und können die leeren Kartons als Altpapier recyceln, was bisher durch den Materialmix nicht möglich war. Ein kleiner, aber bewusster Beitrag zur aktuellen Diskussion über Plastikvermeidung und Ressourcenschonung.

Schaffen wir nutzenbringende, auch ökonomisch erfolgreiche Entwicklungen!

Sie fragen sich vielleicht, was man an einer Schraube noch weiterentwickeln kann, wenn man damit schon vor 75 Jahren angefangen hat? Würth bringt 2020 die vierte Generation der Hochleistungsschraube ASSY® auf den Markt. Inspiriert von dem Wunsch, unseren Kunden immer die beste Lösung zu bieten, haben wir sie gefragt: „Was macht die ASSY noch besser?“ Diplom-Ingenieure, Diplom-Holzwirte, Maschinenbautechniker setzten sich dran und entwickelten die ASSY®4, die den Anforderungen der Handwerker in der täglichen Anwendung noch gerechter wird mit patentiertem RW-Antrieb, einem besseren Halt des Bits, präziserem Versenken und einem optimalen Zusammenzug. Damit trägt diese Innovation zu unserem und zum ökonomischen Erfolg unserer Kunden bei.

Gestalten wir Symbole der sozialen Gemeinschaft...

...wie das Museum Würth 2, das im Verbund mit dem zweiten Bauabschnitt das Carmen Würth Forum vollendet. Damit haben wir das Ensemble, das von David Chipperfield Architects entworfen und nun ergänzt wurde, um ein Museum erweitert, das zentrale Werke der Sammlung Würth der Allgemeinheit zugänglich macht. Vor allem in unseren kulturellen und sozialen Aktivitäten zeigt sich unsere Überzeugung, dass ein Unternehmen zur nachhaltigen Sinnstiftung beitragen kann und Orientierung in unserer immer schneller zusammenwachsenden, globalisierten Welt bieten darf.

Manche Schritte mögen klein erscheinen, eine Folie weglassen, eine Schraube optimieren, andere sind schon auf den ersten Blick Siebenmeilenschritte: ein neues Museum. Wir gehen täglich, seit 75 Jahren, gemeinsam mit unseren heute über 78.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und unseren über 3,7 Millionen Kunden weltweit sehr viele, auch sehr kleine Schritte in der Gewissheit, dass wir durch die Gemeinschaft alle zusammen wie mit Siebenmeilenstiefeln auch in kurzer Zeit sehr weit vorankommen.

 

Die Würth-Gruppe ist weiter auf Wachstumskurs

Der Umsatz stieg 2019 um 4,8 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro, bereinigt um Kurseffekte liegt das Plus bei 4,2 Prozent. Das Betriebsergebnis des Konzerns liegt mit 770 Millionen Euro um 11,5 Prozent unter dem Vorjahr, aufgrund von Faktoren, die viele Unternehmen gleichermaßen treffen. Die Preisentwicklung der Rohstoffe spielte eine entscheidende Rolle. Wir konnten die Steigerungen nicht eins zu eins an unsere Kunden weitergeben. Auch der Strukturwandel in der Automobilindustrie zeigt Wirkung. Als Zulieferer sind auch wir davon betroffen.

Gerade in dieser für uns alle sehr herausfordernden Zeit, in der es darum geht, füreinander Sorge zu tragen, in welchem Land oder auf welchem Kontinent wir uns auch befinden, wird deutlich, dass niemand allein, sondern nur wir alle gemeinsam Zukunft schaffen können. In diesem Sinne dankt die Konzernführung der Würth-Gruppe allen Kunden, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Betriebs- und Vertrauensräten, den Mitgliedern der Kundenbeiräte, des Stiftungsaufsichtsrats und des Beirats, der Familie Würth und ganz besonders Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth und Bettina Würth für die vielen Schritte, die wir in vertrauensvollem Miteinander gegangen sind.

 

Für die Konzernführung

 

Robert Friedmann

Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe

 

Mehr aus dem Geschäftsbericht der Würth-Gruppe: